Anforderungen Produktmanager

Ich habe mir mal wieder meine Sitestatistiken näher angesehen, und dabei festgestellt, dass viele Leute hier landen, die mehr über den Beruf des Produktmanagers wissen wollen. Diese Leser wollen wohl lernen, welche Anforderungen an einen Produktmanager gestellt werden. Ich komme heute gerne auf diesen Bedarf zurück, und versuche mich in einem kurzen Essay zur Rolle des Produktmanagements in einer Technologiefirma.

Das große Bild

Vielleicht macht es zunächst Sinn, sich kurz damit zu beschäftigen, in welchem Spannungsfeld sich ein (Technologie-) unternehmen befindet. Auf der einen Seite befinden sich die Kunden, und damit der Markt. Diese Kunden haben bestimme Anforderungen, oder Vorstellungen über Produkte/Dienstleistungen, die sie nachfragen wollen.

Häufig wissen die Kunden zwar über ihre Bedarfe Bescheid, oder sie können zumindest beurteilen, welche Produkte ihnen gefallen und welche nicht. Generell unterscheidet man grob die Kundengruppen Geschäftskunden, und Privatkunden, da sich beide Gruppen durch ein grundlegend unterschiedliches Kaufverhalten auszeichnen.

Auf der anderen Seite befinden sich die Unternehmen. Unternehmen verfolgen das Ziel, möglichst erfolgreich, und gewinnbringend Produkte/ Dienstleistungen an Kunden zu verkaufen. Dies tun sie aus vielen Gründen, u.a. deshalb, weil sie (bzw die einzelnen Gruppen, die das Unternehmen ausmachen) hiermit Ihr Brot verdienen. Um erfolgreich zu sein, ist es deshalb wichtig, dass Unternehmen mit ihren Produkten den Geschmack der Kunden treffen. Hier beginnt, und endet die Aufgabe von Produktmanagern.

Einordnung des Produktmanagements

Normalerweise (es gibt Ausnahmen) ist das Produktmanagement zwischen dem Vertrieb, dem Marketing und der Produktentwicklung angesiedelt. Dort übernimmt es eine wichtige Mittlerrolle. Gegenüber der Produktentwicklung repräsentieren Produktmanager(innen) die Kunden, und gegenüber den Kunden repräsentieren sie die Produktentwicklung.

In dieser Schnittstelle übernimmt das Produktmanagement die folgenden Aufgabenbereiche:

  • Rollin, d.h. die Aktivitäten zum Sammeln, und Bewerten von Produktanforderungen. Hierbei handelt es sich letztendlich um die Informationen, die eine Produktentwicklung benötigt, um marktgerechte Produkte zu entwickeln.
  • Entwicklungsunterstützung: Produktmanager übersetzen die Markterkenntnisse in konkrete Produktfeatures. Dies setzt voraus, dass sie die existierenden Technologien auf der einen Seite kennen, und die Kundenbedarfe auf der anderen Seite
  • Rollout, d.h. die Aktivitäten um dem Markt die entwickelten Produkte so zu vermitteln, dass er den Nutzen versteht, und daher die Produkte nachfragt.

Damit arbeitet ein Produktmanager/in je nach Neigung entweder sehr kundennah, oder sehr techniknah. In der anderen Dimension arbeitet er entweder stark marktstrategisch, oder aber eher taktisch (Funktionsgeneralist bzw Produktmarktspezialist)

Anforderungen

Produktmanagement ist eine typische Querschnittsfunktion zwischen Technik und Kommerz. Es ist deshalb sinnvoll, wenn Produktmanager eine duale Ausbildung mitbringen, wie sie zum Beispiel der Ausbildungsweg des Wirtschaftsingenieurs bietet.

Je nach Orientierung benötigen Produktmanager unterschiedliches Fachwissen, wie zum Beispiel Kundenerfahrung, Methoden zur Produktnutzenanalyse, Methoden zur Bestimmung des Marktvolumens, Markenpolitik, Kundenbefragungstechniken, etc.

Weiterführende Informationen

… auf www.Produkt-Manager.net

Weitere Informationen finden sich in meinem Artikel → The Strategic Role of Product Management, und den dort verzeichneten Quellen.

Kontakt

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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