Techshops – Dort wo Erfinder Ideen ausprobieren

Speziell in den USA ist seit einigen Jahren ein großer Trend zu beobachten der nun auch langsam nach Europa schwappt: das Selbermachen.

In den USA sind in den letzten Jahren Plattformen wie ETSY entstanden, auf denen Leute ihre handgefertigten Produkte anbieten. Gleichzeitig ist das Selbermachen in den USA populär geworden, und ist fast überall zu finden.

Etsy als Phänomen

Über die Gründe, die zu dieser Selbermach-Entwicklung geführt haben, mag man streiten. Vielleicht sind es wirtschaftliche Gründe, oder einfach der Wunsch, besondere Produkte zu benutzen.

Eine Tischdecke zu nähen, oder Fotoabzüge zu erstellen, können sich viele Privatleute auch mit eigenen Mitteln leisten. Bisher hat in den USA (aber auch hier in Deutschland) ein Angebot gefehlt, das sich an die Selbermacher wendet, die teurere Maschinen benötigen.

Analoge Anforderungen wie bei anspruchsvollen Hobbyisten treten aber oft auch dann auf, wenn man als Kleinunternehmer zum Beispiel einen Prototypen erstellen will, um eine Idee auszuprobieren. Eine Möglichkeit, die sich gerade dann anbietet, wenn man einfach strukturierte Prototypen herstellen will, ist die relativ neue Technik des 3D-Druckens, mit der man dreidimensionale Objekte an einem Drucker erstellen kann.

Komplexere Fertigungstechnik

Trotzdem fehlen nach wie vor oft die technischen Möglichkeiten, wenn die Prototypen komplexer werden, und damit die Ansprüche an die Technik steigen.

Wie die Zeitung Die Zeit heute schreibt (siehe Im Fitnessclub für Erfinder) ist der erste Techshop, der sich um diese Anwendungsfälle kümmert, bereits vor fünf Jahren im Silicon Valley enstanden.

„Ein Techshop ist eine Art Fitnessstudio für Erfinder, Handwerker und angehende Unternehmer: Für umgerechnet 80 Euro im Monat dürfen die Mitglieder hier in der alten Fabrikhalle an der Howard Street von San Francisco die vorhandenen Geräte so oft und so lange benutzen, wie sie wollen. Nur dass es eben keine Bauchpressen oder Crosstrainer gibt, sondern Stahlpressen, Schweißbrenner, Laserschneider und Metallfräsen – Maschinen im Wert von fast einer Million Euro. Ein Paradies für alle, deren Ideen größer sind als der eigene Hobbykeller.“

Da ich genau diese Ausstattungslücke aus eigener Anschauung kenne, empfinde ich die Idee der Techshops als sinnvoll, nicht nur um Geräte zu bauen, sondern eben auch, um junge Gründer zu fördern.

Anwendung

Gerade in Deutschland ist die fertigende Industrie wichtig für den Erfolg des ganzen Landes. Dies gilt hier vielleicht sogar noch stärker als in den USA, die z.B. mit der IT in anderen Sektoren stark ist. Gerade aber in den fertigenden Bereichen stehen junge Gründer oft vor dem Dilemma, daß ein hoher Kapitalbedarf notwendig ist, um zur ersten Betriebs- und Geschäftsausstattung zu kommen, sie dieses Geld aber nicht haben. Daher wäre es wünschenswert, wenn sich auch hierzulande solche Techshops bilden würden, um solchen Leuten das Leben zu vereinfachen.

Ein zweiter Aspekt ist mir neulich in der Ausstellung Stylectrial aufgefallen. Diese Ausstellung widmet sich der Designgeschichte hinter den Apple Produkten, und zeigt sehr gut, daß man Wettbewerbsvorteile erlangen kann, indem man Technologie, Ideen, Fertigungsverfahren, und Logistik geschickt in ein ansprechendes Äußeres integriert.

Techshops könnten nicht nur dabei helfen, Prototypen einfacher als bisher zu bauen. Sie könnten Kleinunternehmern auch dazu dienen, ein Produktdesign zu entwickeln, daß sich aus ebendiesen/mehreren Elementen zusammensetzt.

Weiterführende Informationen

… im Internet

Hier finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema im Internet:

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In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:

Kontakt

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

No Responses to “Techshops – Dort wo Erfinder Ideen ausprobieren”

  1. Rosendo Prewer sagt:

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